Kapitel
8: Der Gamma-Disruptor
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[USS Edinburgh; Sternzeit 65269,4]
„Mr. Carter, Sie haben eine Nachricht von Manok erhalten. Es sind die ersten Sensorauswertungen die er von Tabor Prime aus gemacht hat.“ Die Frau übergab ihm ein Padd. „Vielen Dank Clara.“ Als sie den Raum verlassen hatte begann er zu lesen. Sein Blick verfinsterte sich und er warf das Padd wütend gegen die Wand. Danach lief er schnell aus dem Raum hinaus auf den Gang zum nächsten Turbo-Lift. „Deck 8“. Der Lift setzte sich in Bewegung. Nach ein paar Sekunden hatte er das Ziel erreicht und die Tür öffnete sich. Dort standen zwei Offiziere der Sternenflotte. Er stieß sie zur Seite und ging schnell weiter. Vor einer Tür blieb er stehen. Auf der Plakette stand „Gästequartier - Ratsmitglied Maxima Prem“. Carter läutete an. Die Tür öffnete sich und er ging hinein. „Maxima“, rief er laut, „die Romulaner haben es.“ Die Angesprochene sah beim Fenster zu den Sternen hinaus. „Joseph, hast du schon einmal etwas so wunderschönes gesehen? Die vielen Sterne und ich bin ganz nahe. Ich bin zu Hause in Sidney oft auf einem Hügel gesessen und habe die Sterne beobachtet aber...“ Carter unterbrach sie wütend. „Hörst du mir eigentlich zu? Ich versuche dir zu erklären...“ „Ich habe dich schon gehört. Was haben die Romulaner?“ Prem drehte sich um und sah Carter fragend an. „Sie haben den Gamma-Disruptor.“
Die ungefähr 185cm große Andorianerin schritt langsam in Richtung Carter. „Wie sollen sie ihn denn haben Joseph? Es existieren ja bisher nur die Baupläne. Nicht einmal wir haben ihn gebaut. Du wirst langsam paranoid.“ „Wenn ich es dir sage. Ein Mann von uns hat mir Sensordaten von einem romulanischen Posten geschickt und darauf kann man deutlich erkennen dass sie dort diese Waffen produzieren. Der Tal Shiar muss irgendwie an die Pläne gekommen sein und setzen sie jetzt gegen uns ein.“ Maxima wurde langsam unruhig „Wenn das stimmt sind wir in ernster Gefahr. Diese Disruptor sind zehn mal gefährlicher als normale Handfeuerwaffen. Mit einem einzigen Schuss mit breiter Streuung kann man eine ganze Gruppe von 50 Menschen töten.“ Carter schlug mit der Hand auf die Wand sodass sich eine Kerbe bildete. „Das weiss ich auch. Wir müssen die Basis sofort zerstören.“ „Bist du wahnsinnig? Dann wissen sie ja sofort dass wir von ihrem Plan wissen. Hast du niemanden der sich dort einschleichen und die Anlage sabotieren kann?“ „Das ist nicht so einfach. Die werden nicht so blöd sein und sofort einen Agenten von uns dort aufnehmen. Auch wenn er als Romulaner getarnt ist. Die Waffenfabrik dort ist streng geheim. Sonst hätten unsere Informanten auf Romulus schon lange Alarm geschlagen.“ „Was schlagst du dann vor?“ Carter ging unruhig auf und ab. „Ich weiss es auch nicht. Damit habe ich nicht gerechnet. Verdammt. Bis jetzt lief alles planmäßig und jetzt.“ Maxima legte ihre Hand auf seine Schulter. „Beruhig dich doch. Du kannst nicht klar denken wenn du so nervös bist.“ Er drehte sich um und gab ihr einen sanften Kuss. „Schon gut. Es geht schon wieder. Ich werde mich jetzt mit Manok in Verbindung setzen und ihn darüber informieren. Vielleicht sieht er eine Möglichkeit dagegen anzugehen. Wir werden das schon schaffen.“ „Das ist die richtige Einstellung. Glaube mir, die Föderation wird nicht untergehen. Nicht jetzt und auch nicht in 100 Jahren.“ Sie lächelte ihn an. „Danke Maxima. Du schaffst es immer wieder mich aufzuheitern.“ „Mach ich doch gerne. Deswegen liebst du mich ja auch so sehr.“ „Das stimmt. Kein Mann kann dir widerstehen.“ „Aber ich kann jeden anderen widerstehen.“ Carter ging zur Tür hinaus. Er drehte sich noch einmal um und sagte lächelnd: „Das will ich auch hoffen, ich will nicht mehr Leute umbringen als unbedingt notwendig.“ Maxima lachte. „Mein großer Held. Und jetzt geh und sprich mit Manok. Das kann nicht warten.“ Sie drückte auf einen Knopf und die Tür schloss sich zwischen Joseph und ihr. Carter stand noch ein paar Sekunden vor der geschlossenen Tür und starrte darauf. Er fing sich aber schnell wieder und ging mit großen Schritten zurück in sein Quartier.
Dort angekommen schaltete
er sofort seinen Tisch-Computer ein und tippte einen Code ein um eine abhörsichere
Leitung zu bekommen. Nach ein paar Sekunden erschien Manok auf dem Monitor.
„Ich habe schlechte Nachrichten für dich Kleran. Ich habe die Daten
ausgewertet die du mir geschickt hast. Kannst du dich noch erinnern was
ich dir bei deiner Ausbildung über den Gamma-Disruptor erzählt
habe?“ Natürlich, das ist eine experimentielle Waffe der Sektion die
wir gegen Ende des Dominion Krieges entwickelt haben. Durch das plötzliche
Ende des Konfliktes wurde aber eine endgültige Entwicklung der Waffe
unnötig. Ist es jetzt gebaut worden?“ „Ja, aber nicht von uns. Die
Romulaner haben sie und die Basis die du gescannt hast ist eine geheime
Anlage wo die Disruptoren massenweise gefertigt werden.“ Manok wurde nervös.
„Ist das dein Ernst? Das ist ja Wahnsinn. Was hast du jetzt vor?“ „Ich
habe gehofft dass du mir das sagen könntest. Ich habe keine Ahnung
was wir machen könnten. Siehst du eine Möglichkeit wie wir dagegen
vorgehen könnten?“ „Nun ja, ich muss noch darüber nachdenken.
Gib mir bis morgen Zeit, ich melde mich gleich in der Früh bei dir
und sage dir ob mir was eingefallen ist. In Ordnung?“ „Mach das. Ich vertraue
dir.“ „Danke. Also dann bis morgen.“ Der Monitor verfinsterte sich und
Carter lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Er griff zu einer Flasche
mit einem grünen Inhalt und schenkte sich ein Glas ein. „Auf die Zukunft.“
Er trank das Glas in einem Zug aus und füllte es sofort wieder an.
Mit einem leichten Seufzen ging er zu seinem Bett, zog sich die Schuhe
aus und legte sich nieder. Das Glas stellte er neben sich auf einen Tisch.
Er starrte gebannt nach oben. „Wie wird das nur ausgehen? In all den Jahren
hatte ich nie Angst und jetzt... Ich werde langsam alt.“ Er nahm noch einen
Schluck und drehte sich zur Seite. Er wusste, dass er diese Nacht nicht
schlafen werden könne aber er wollte es zumindest versuchen.
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