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Kapitel 6: Paris, ich komme

[Sternenflottenakademie - Buenos Aires; Sternzeit 65253,8]

7 Jahre später:

„Meine Damen und Herren. Heute ist ein besonderer Tag. Der Jahrgang 2388 hat nun erfolgreich die Akademie beendet. Sie sehen hier 46 junge Offiziere die die Zukunft der Sternenflotte repräsentieren. Sie alle werden in den nächsten Tagen in verschiedene Positionen in der gesamten Flotte aufgeteilt werden. Ich möchte nun das Wort an den Jahrgangsprecher erteilen. Er wird noch ein paar Worte bezüglich der letzten 5 Jahre an Sie richten. Danach werde ich mit der Diplom-Verteilung beginnen. Ich übergebe nun das Wort an Fähnrich Kleran Manok:“

„Danke Admiral. Liebe Kollegen und Kolleginnen, wir haben uns heute hier versammelt. Nein. Das hier ist kein Begräbnis sondern ein freudiger Anlass. Die Akademie ist uns los. In den letzten fünf Jahren sind wir alle durch dick und dünn gegangen. Wir haben alle unser bestes gegeben. Nicht nur bei den Schulstreichen. Nicht alle von uns haben es geschafft. Ich denke da an Tom Cooper, Alicia Maramoa und meinen guten Freund Jeras Klarokaja. Ich wünsche euch viel Glück in eurem weiteren Leben. Auch ohne Diplom werdet ihr sicher eine große Karriere machen. Da bin ich mir sicher. Nun wieder zu euch. Ich will keine großen Worte verlieren. Ich wünsche euch allen viel Glück, Erfolg und Zufriedenheit in eurem weiteren Leben. Und nun zu der Diplomverteilung.“

Manok trat einen Schritt zurück und überließ wieder Admiral Okuma das Pult. „Danke Mr. Manok. Nun zu der Diplomvergabe. Ich werde die Namen der Absolventen der Reihe nach aufrufen. Wenn Sie Ihren Namen hören kommen Sie bitte nach vorne damit ich ihnen die Urkunde überreichen kann. Ich fange jetzt an: Fähnrich Silvia Archer...“

15 Minuten später:

„Hiermit erkläre ich die Klasse den Jahrgang 2388 für abgeschlossen.“ Die jungen Fähnriche sprangen alle auf und warfen Ihre Kappen in die Höhe. Danach stürmten Sie alle in Richtung der nächsten Bar um den Abschluss gebührend zu feiern.

Am nächsten Morgen:

„Commander McNeil, mein Name ist Fähnrich Kleran Manok. Ich hole die Befehle für meine zukünftige Position ab.“ „Aber natürlich Fähnrich. Hier haben Sie sie.“ „Danke Commander“. Manok drehte sich um und verließ das Besetzungsbüro. Kaum hatte er den Raum verlassen aktivierte er schon das Padd indem er seinen ID-Code eintippte. Daraufhin erschien auf dem kleinen Display ein Text. Kleran las sich die Zeilen durch. „Fähnrich Kleran Manok. Hiermit versetze ich Sie in das Amt für die romulanische Integration in Paris. Dort werden Sie unter dem Kommando von Commander Steve O‘Hara für die gesellschaftliche und organisatorische Integration romulanischer Offiziere in der Sternenflotte tätig sein. Ihre Hauptaufgabe wird es sein, den romulanischen Jung-Offizieren einen reibungslosen Eintritt in die verschiedensten Positionen der Sternenflotte zu ermöglichen. Viel Glück. Admiral Okuma.“ Manok tippte auf eine kleine rote Schaltfläche die das Padd ausschaltete. Daraufhin ging er zurück in sein Quartier.

Kleran wollte sich gerade auf die kleine Bank legen die genau gegenüber der Tür stand, da fing auf einmal sein Tischcomputer an zu piepsen. Er drückte sofort auf eine Schaltfläche und das Display erhellte sich. „Hallo Kleran. Wie geht es dir?“ „Hallo Joseph. Ich habe noch etwas Kopfweh von gestern Abend aber sonst ist alles in Ordnung.“ „Das kann ich verstehen. Schließlich habe ich auch schon eine solche Abschlussfeier hinter mir. Das war aber noch vor meiner Karriere bei der Sektion. Hast du übrigens die Befehle schon erhalten?“ „Ja. Gerade jetzt. Ich bin nach Paris ins Amt für romulanische Integration versetzt worden, aber das weist du wahrscheinlich eh schon.“ „Natürlich, ich habe es schließlich veranlasst. O’Hara ist übrigens einer von uns. Du kannst ihm also vertrauen. Pass aber auf die anderen Offiziere auf. Vor allem auf Fähnrich Tebok. Er ist ein romulanischer Tal Shiar - Agent der gerade die Akademie in Berlin abgeschlossen hat.“ „In Ordnung. Ich werde auf Ihn aufpassen. Gibt es sonst noch etwas auf das ich achten muss?“ „Ja. Tebok wird versuchen, alle romulanischen Offiziere in wichtige Schlüsselpositionen in der Sternenflotte zu verteilen. Du darfst das zwar nicht total verhindern, aber du musst extrem aufpassen. O’Hara und du müsst jedesmal beurteilen wie groß die Gefahr ist die durch den Romulaner dort ausgeht. Dementsprechend muss dann auch die Präsenz unserer Agenten dort sein. Außerdem kann es nicht schaden, wenn du das Vertrauen von Tebok gewinnst. Wir haben dich schließlich nicht umsonst in einen Talokianer verwandelt. Die Romulaner und die Talokianer hatten schon immer ein sehr freundschaftliches Verhältnis zueinander.“ „Das ist mir bekannt. Du hast mir nie erzählt, dass du auch einmal bei der Sternenflotte warst.“ „Ja. Ich bin nicht besonders stolz auf diese Zeit. Außerdem war die Flotte nicht das was ich davon erwartet habe. Zuwenig Disziplin. Eines Tages kam ich in einer Bar mit einem Agenten zusammen und da ich schon einiges getrunken hatte erzählte ich ihm von meinen Problemen bei der Flotte. Irgendwie bin ich dann immer mehr in die Sektion hineingekommen bis ich dann irgendwann das war das ich jetzt bin. Aber genug von mir geredet. Habe ich dir eigentlich schon zum Abschluss gratuliert?“ Menok musste lachen. „Nein, das hast du eigentlich nicht.“ „Ja dann wird’s ja höchste Zeit. Herzlichen Glückwunsch. Ich war mir immer sicher das du es schaffen wirst. Schließlich ist es ja nicht dein erstes Mal.“ „Das war es zwar nicht, aber die Zeiten haben sich seit damals gewaltig geändert. Die Bedingungen sind viel härter geworden. Anscheinend haben die hohen Admiräle doch vom Krieg gelernt und die Aufnahmebedingungen um eine Stufe erhöht.“ „Das ist ja wohl das mindeste. Also gut. Wann geht es denn nach Paris? „Morgen in der Früh geht mein Shuttle.“ „Warum beamst du dich eigentlich nicht hin?“ „Für die Entfernung? Außerdem liebe ich es zu fliegen. In meinem vorigen Leben habe ich schon fast vergessen wie befriedigend es ist hinter dem Steuer zu sitzen. Die Akademie hat mich wieder daran erinnert.“ „Darum hast du also das Extra-Pilotentraining absolviert. Ich habe mich schon gewundert. Aber ich hatte nichts dagegen. Schließlich sind alle Zusatzqualifikationen willkommen.“ „Das dachte ich mir. Leider kann ich das Shuttle nicht persönlich fliegen. Ltd. Murdock wird es steuern.“ „Kann man nichts machen. Also gut. Ich lasse dich jetzt noch ein wenig ausruhen. Du hast morgen einen harten Tag.“ „Einen harten Tag? Wohl vielmehr ein hartes Leben.“ „Na so schlimm wird es nicht werden. Du hast immerhin eine ausgezeichnete Ausbildung hinter dir. Also viel Glück. O’Hara wird dir alles weitere erklären.“ „Ich verstehe. Dir auch viel Glück.“ Menok schaltete den Computer aus und legte sich dann endlich in sein Bett.

Am nächsten Morgen.

„Achtung: Alle Passagiere des Flugs 511 nach Paris mögen sich jetzt bitte im Shuttle versammeln. Abflug in 2 Minuten.“, tönte es aus dem Lautsprecher. Daraufhin verabschiedete sich Manok von seinen Freunden aus der Akademie und betrat das Shuttle. Hinter ihm schloss sich die Klappe und das Shuttle stieg langsam auf. Manok schaute noch einmal aus der kleinen Luke hinunter, dann ließ er sich jedoch in seinen Sitz zurückfallen. Er musste an „seine“ ehemalige Familie denken. Er hatte sie zwar seit etlichen Jahren nicht mehr gesehen, aber er hatte sie trotzdem nicht vergessen. Jedesmal wenn er die Augen schloss, sah er das Lächeln von Julia vor sich. Er fragte sich wie es ihr jetzt wohl ging. Die Sektion hatte ihm nämlich jeden Kontakt zu ihr verboten. Natürlich hatte er schon im Hauptcomputer der Föderation nachgesehen, aber die privaten Dateien von Zivilisten waren streng geheim. Seine alten Passwörter halfen ihm auch nichts mehr, da sie nach seinem „Tod“ alle gelöscht wurden.

Kleran schaute wieder aus dem Fenster hinaus. In der Ferne sah er schon die französische Küste die immer näher kam. Nach wenigen Minuten landete die Earnest auch schon auf einer kleinen Shuttle-Rampe direkt vor dem ESH, dem European Starfleet Headquarter, in Paris.

Kaum hatte der das Shuttle verlassen, stürmte ihm auf einmal ein Offizier entgegen. „Sind Sie Fähnrich Manok?“ rief der Mann ihm schon aus weiter Entfernung entgegen. „Ja, das bin ich“ antwortete Kleran. „Kommen Sie schnell. Mein Name ist Commander O’Hara. Wir müssen so schnell wie möglich in das Amt. Es ist ein Notfall geschehen.“ Sofort drehte sich der Commander um und sprintete mit hohem Tempo davon. „Na kommen sie schon“ rief er zurück zu Manok. Dieser reagierte sofort und folgte ihm. Nach einigen Minuten hatten sie endlich das Amt erreicht. Es war ein 200stöckiges Gebäude am Stadtrand von Paris. Nachdem die beiden Männer die Eingangshalle durchquert hatten, kamen sie zu einem Lift. Mit dem fuhren sie in das 198 Stockwerk hinauf. Dort angekommen ging es direkt in das Büro von O’Hara. Kaum hatte der Commander die Tür hinter sich und Manok geschlossen begann er zu reden:

„Ich habe Tebok, den Tal Shiar Agenten, weggeschickt. Wir sind also vollkommen ungestört. Ich habe mich vor einer halben Stunde mit Captain Niermann vom ESH getroffen. Er berichtete mir, dass Lieutenant R’Mor, die vor 3 Jahren die Akademie im Eiltempo absolviert hat, von Admiral Springer nach Tabor Prime versetzt wurde...“ Manok unterbrach ihn: „Tabor Prime? Aber dort befindet sich ja das strategische Kontrollzentrum der Sternenflotte über die gesamten Sektoren am Rand der ehem. neutralen Zone.“ „Das stimmt. Springer war schon immer ein Idealist und er will damit die Integration der Romulaner vorantreiben und ein Zeichen setzten, dass wir ihnen vertrauen.“ „Das ist doch lächerlich. Wie kann der Admiral nur so naiv sein. Vor einigen Jahren waren die Romulaner noch unser Feind und jetzt erlauben wir ihnen innerhalb kürzester Zeit einen Fuss in das strategisch wichtigste Zentrum der Föderation zu stellen.“ „Kleran - ich darf doch Kleran zu Ihnen sagen?“ Manok nickte „Also Kleran, Sie vergessen dass diese besagten Sektoren heute nicht mehr so wichtig sind wie vor einigen Jahren. Die neutrale Zone wurde aufgelöst. Für die Sternenflotte ist Tabor Prime jetzt nur noch eine Verbindungsstation auf der die Forschungsschiffe der Sternenflotte ihre Exkursionen in das romulanische Gebiet planen. Springer dachte wirklich, dass die Versetzung R’Mors ein Symbol für die Romulaner wäre. Unabsichtlich hat er damit aber einen schweren taktischen Fehler begangen, denn jetzt kann es R’Mor dem Tal Shiar leichter machen seine Flotten aufzubauen. Die Romulaner müssen jetzt nicht so viel Angst haben, entdeckt zu werden.“ „Aber Commander, R’Mor ist doch nur Lieutenant. Sie hat ja nicht so viele Befungnisse und Möglichkeiten uns gefährlich zu werden.“ „Kleran, die Allianz mit den Romulanern ist der Föderation sehr wichtig. Sie denken, dass dies eine einzigartige Chance ist um einen dauerhaften Frieden in der Galaxis zu erreichen, also tun sie alles, oder sagen wir fast alles, um es den Romulanern Recht zu machen. Natürlich denken die meisten Offiziere so wie wir. Die meisten wissen das es gefährlich ist den Romulanern so viel Freiraum zu geben. Das Problem sind halt die Diplomaten und von denen gibt es in der Föderation bei Gott genug.“ Manok nickte „Ich verstehe. Was können wir jetzt tun? „Ich habe kurz bevor ich Sie vom Shuttle abgeholt habe mit Carter Kontakt aufgenommen und ihm von der Sache berichtet. Er wird sich der Sache annehmen. Genaueres weiss ich auch nicht. Ich denke mal dass er einen seiner besten Männer nach Tabor Prime schicken wird. Ich nehme an, wir wissen beide wer das sein wird. Zufällig suchen sie dort gerade einen guten Shuttlepiloten.“
 
 

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